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Grobüberblick zur Gimp-Bedienung

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Ich schrieb bereits einen Artikel “Technische Hintergründe zur digitalen Bildbearbeitung” verfasst. Dieser war programmunabhängig. Jetzt will ich in Grobzügen auf die Bedienung des Open-Source-Programmes Gimp eingehen. Die Basis der Artikel stellt die Dokumentation des Programms. Einiges ist herauskopiert, anderes umformuliert – mein Ziel ist, die Inhalte auf die Fotobearbeitung zu beschränken und nur das meines Erachtens nötigste rein zu packen. Wie gewohnt freue ich mich, falls jemand etwas zu ergänzen, oder zu korrigieren, hat.

1. Allgemeines
1.Öffnen
Gimp kennt die meisten Formate.
Falls du eine psd-Datei öffnen möchtest, kannst du versuchen sie einfach als xcf umzubenennen und sie dann weiter zu verarbeiten. Man kann ein Bild auch mehrfach öffnen.

1.2 Abspeichern
Beim Abspeichern legt man das Format für das Bild fest.
Speicher immer einmal das Bild als xcf oder tif ab, bevor du eine Komprimierung vornimmst. Andernfalls wirst du die Qualität des Bildes immer weiter absenken.
Speichere ein Bild bevor, du eine Änderung machst immer unter einem anderen Namen ab.
“Kopie speichern unter” erzeugt eine Kopie und lässt das Original offen.

2. Auswahl

2.1 Auswahlwerkzeuge

2.1.1 Rechteck, elliptische Auswahl, Lasso (freie Auswahl)
Bei den Auswahlen muss man zusätzlich zum gewählten Werkzeug den Modus beachten (Einstellungsscreen). Die vier Modi sind selbsterklärend. Anfangs muss man immer aufpassen, ob man gerade auf der aktiven Ebene ist. Wenn was nicht klappt, schaue ich umgehend in den Einstellungsscreen (ES) und im Ebenendialog nach – oft finde ich hier meinen Fehler. Hierzu später mehr.

2.1.2 Zauberstab, Farbauswahl
Der Zauberstab sucht eine Farbe und wählt den zusammenhängenden Bereich dieser Farbe aus. Die Farbauswahl sucht eine bestimmte Farbe im ganzen Bild.
Die Kantenglättung erzeugt eine Weichzeichnung. Mittels der Einstellung eines Schwellwertes kann man steuern, wie ähnlich die ausgewählten Pixel dem Ursprungsfarbe des gewählten Pixels sein müssen, um noch weichgezeichnet zu werden.

2.1.3 Schere
Die Schere denkt mit und berechnet den Weg eines Knotens zum anderen. Um die Auswahl zu schließen und somit damit arbeiten zu können, klickt man seine Knoten, endet im ersten Knoten (erkennt man am geänderten Zeichen, das Plus wird zu einem kleinem Fadenkreuz) und klickt anschließend in den auszuwählenden Bereich – die Auswahl wird erstellt

2.1.4 Pfade
Pfade sind eindimensionale Kurven und ressourcenschonend. Text und Auswahlen können in Pfade umgewandelt werden und als SVG exportiert werden.
Man kann bei den Pfaden bequem Knoten setzen, indem man im Einstellungsscreen (ES) “Design” anklickt. Man kann den Pfad schließen, indem man im ES auf “Pfad aus Auswahl” klickt. Um dann auch wirklich die erzeugte Auswahl verschieben zu können, muss man im ES auf “Auswahl transformieren” einstellen.

2.2 Umgang mit einer Auswahl
Standardmäßig werden bei Gimp harte Kanten erzeugt. Über “Kanten ausblenden” kann man dies ändern. Wenn man nun eine Auswahl hat, kann man mit der Quickmask (links unten im Bildfenster) seine Auswahl visualisieren und ggf. nachbessern ( bspw. bei einer Auswahl aus Pfaden). Will man nur den Rahmen der Auswahl und nicht aber den Inhalt verschieben, nutzt man die “Alt” Taste. Schwebende Auswahlen müssen verankert werden um mit Gimp weiterbearbeitet zu werden.

3 Farbpipette
Hier kann ich mir den Farben-Wert des Pixels anzeigen lassen. Man kann zwischen verschiedenen Farbmodellen wählen.

4 Winkel-/Abstandsmesser
Sieh an, habe ich noch nie gebraucht/benutzt und trotzdem schön zu wissen.
[ Die beiden habe ich der Vollständigkeit mit aufgeführt]

5 Transformationswerkzeuge

5.1 Allgemeines
Transformieren heißt, die Pixel zu ändern. Auf einige übergreifende Fähigkeiten mehrerer Transformationswerkzeuge gehe ich jetzt ein.
Einstellungsscreen(ES) ‘wirkt auf’: immer kurz nachsehen ob auch das Richtige markiert ist.
‘Interpolation’ (oder auch Aliasing) bezeichnet die Hochrechnung oder den digitalen Zoom. Kubisch ist am besten, dauert aber am längsten.
‘Ergebnis beschneiden’ führt dazu, dass das aktivierte Element auf die Originalgröße des Bildes zugeschnitten wird. Beim Rotieren bspw. wird das Bild an manchen Stellen über das Original hinausgehen, und wird bei aktivierter Funktion schön dort abgeschnitten.

5.2 Fadenkreuz (Verschieben)
Mit dem Fadenkreuz kann ich das gesamte Bild oder eine Auswahl verschieben.
Man muss aufpassen dass im ES bei “wirkt auf” das Richtige angehakt ist (mal wieder :-) ). Nervige Geschichte, wenn man die Auswahl verschieben will und man immer die gesamte aktive Ebene greift. Es kann auch mit den Pfeiltasten verschoben werden (Genauigkeit) – dies lässt ein sehr genaues Verschieben zu.

5.3 Zuschneiden/ Größe ändern
‘Zuschneiden’ bildet die Auswahl als neues Bild ab.
‘Größe ändern’ lässt hingegen die Auswahl nach dem Zuschneiden an dem Ort, wo sie vorher war und die Originalgröße des Bildes bleibt gleich.
‘Aus Auswahl’ erzeugt eine automatische Berechnung aus der Auswahl (funktioniert bei mir allerdings selten). Spart man Arbeit wenn man etwas recht komplex auswählen musste.
‘Automatisch schrumpfen’ hat bei mir ebenfalls noch nicht funktioniert. Ihr seht also, einige Erfolgserlebnisse blieben mir bis dato noch verborgen.

5.4 Drehen
Keine Besonderheiten

5.5 Skalieren
Das sind die dicken Änderungen (Verzerren des Bildes). Unbedingt nochmal im ES die Einstellungen überprüfen.

5.6. Scheren
Der Scherenfaktor bezeichnet die Verschiebung der oberen gegen die untere Kante. Ein positiver Wert verschiebt im Uhrzeigersinn. Was bei Scherenfaktor y und bei einem negativen Wert passiert, überlass ich dem Scharfsinn.

5.7 Perspektive
Uijala – das fetzt. Einfach rein ins Bild und loslegen. Die Matrix verändert die Werte von selbst, wenn man mittels der Maus einen Perspektivwechsel hinlegt.

5.8 Spiegeln
Ebenfalls selbsterklärend.

6. Malwerkzeuge

6.1 Allgemeines
Es gibt neun Malwerkzeuge. Am besten kann man diese mit einem Grafiktablett nutzen. Wenn man mit Pfaden arbeitet kann man die Werkzeuge automatisch nutzen (Pfad nachzeichnen).
Die STRG-Taste ist bei den Malwerkzeugen eine feine Sache: es wird automatisch die Pipette aufgerufen und die Farbe des Pixels wird als die bevorzugte Vorder-bzw. Hintergrundfarbe gesetzt.
SHIFT zeigt eine gerade Orientierungslinie an.
Im ES gibt es die Modi. Hier ist die Ansicht im Glossar der Doku sehr anschaulich ( http://docs.gimp.org/de/glossary.html#glossary-modes ) . Auf die anderen Einstellungen gehe ich hier nicht weiter ein.

6.2 Überblick über alle
Ich werde die meisten Malwerkzeuge nur selten einsetzen und daher halte ich es ganz kurz und zitiere die Doku:

“Vier der Malwerkzeuge – Stift, Pinsel, Sprühpistole (Airbrush) und Tinte verhalten sich im Ähnlichen wie ihren realen Vorbilder: Sie können sie benutzen, um zu zeichnen. Die restlichen benutzen einen Pinsel für etwas andere Arbeiten: der Radierer entfernt Bildteile, das Klonen Werkzeug kopiert Muster, das Verknüpfen-Werkzeug dient zum Weichzeichnen oder Schärfen, das Verschmieren Werkzeug ermöglicht ein gezieltes Verschmieren in Bildern und das Abwedeln/Nachbelichten Werkzeug tut genau, was sein Name schon andeutet, nämlich einzelne Stellen im Bild gezielt abdunkeln oder aufhellen.”

6.3 Klonen
Eignet sich zum Retuschieren und Ausbessern von Fotos. Mit Strg wird der Klonpunkt fixiert. Einfache Mausklicks lassen den Punkt dort, ein Dauerklick lässt den Fixierpunkt mitlaufen. Es empfiehlt sich vorher eine Auswahl festzulegen, dann kann man befreiter retuschieren, da nichts außerhalb der Auswahl verändert wird.

6.4 Weichzeichnen/ Schärfen
Beim Weichzeichnen werden einzelne Pixel verwischt. Es gibt für ganze Ebenen auch einen Filter. Beim Schärfen werden ähnliche Farben vereint und es entstehen Kanten. Die Rate steuert die Intensität des Werkzeugeinsatzes.

6.5 Verschmieren
Beim Verschmieren werden mit dem Pinsel Pixel verschmiert. SHIFT zwingt das Werkzeug auf einer geraden Linie zu verschmieren.

6.6 Abwedeln/ Nachbelichten
Hiermit kann man einzelne Pixel aufhellen oder abdunkeln.

7 Farbwerkzeuge

7.1 Farbabgleich
Standardmäßig ist der Farbabgleich nicht im Werkzeugfenster, also lässt er sich über das Bildfenster -> Werkzeuge-> Farben-> Farbabgleich erreichen. Durch die Vorschau kann man sein Handeln ganz gut einschätzen. Man kann damit Farbstiche aus den Bildern entfernen.

7.2 Farbton-Sättigung
Herumspielen und die Vorschau im Auge behalten. Auf der aktuellen Ebene können Farbton, Sättigung und Helligkeit verändert werden.

7.3 Einfärben
Eignet sich um den Sepia-Effekt mit beliebigen Farben auf das Bild anzuwenden.

7.4 Helligkeit-Kontrast
Es ist sehr komfortabel, aber die Werkzeuge ‘Werte’ und ‘Kurven’ ermöglichen bessere Lösungen.

7.5 Schwellwert
Erzeugt ein Schwarz-Weiß-Bild. Die Einstellung was schwarz und weiß ist, erfolgt über das Histogramm.

7.6.Werte
Verweis auf Dokumentation( http://docs.gimp.org/de/gimp-tool-levels.html ) – komplexe Kiste.

7.7 Kurven
Das mächtigste aber auch komplexeste Werkzeug laut Doku ( http://docs.gimp.org/de/gimp-tool-curves.html )

7.8 Posterisieren
Die Farbanzahl wird in einem gewichteten Maß verringert. Es bleibt eine Ähnlichkeit zum Original

8 Ebenen

Ebenen sind mit einem Stapel Folien vergleichbar. Man blickt von oben drauf und sieht ein Bild vor sich. Ein Bild kann unendlich viele Ebenen besitzen. Du kannst die jeweils aktive Ebene mit Werkzeugen und Filtern bearbeiten. Das nennt man aktive Zeichenfläche (andere aktive Zeichenflächen sind Kanäle, Ebenenmasken und Auswahlmasken).

Es empfiehlt sich, den Ebenendialog immer in Blickweite zu haben. Andernfalls kann man leicht durcheinander kommen. Das Auge im Ebenendialog zeigt an, ob die Ebene sichtbar ist. Mit dem Drücken der Shift-Taste kann man anschließend alle anderen Ebenen (un)sichtbar schalten.

Man kann Ebenen mit dem Kettensymbol gruppieren und somit auf mehreren Ebenen gleichzeitig eine Auswahl verschieben. Die Ebenengröße ist nicht immer so groß wie das Bild. Du kannst Ebenen vergrößern, damit du sie an der gewünschten Stelle auch bearbeiten kannst. Du kannst immer nur an einer Stelle arbeiten, wenn dort auch noch die aktive Ebene vorhanden ist. Die aktive Ebene ist durch eine gelb-schwarze Markierung hervorgehoben.

Es gibt 21 Ebenenmodi ( http://docs.gimp.org/de/glossary.html#glossary-modes ). Diese regeln  auf welche Weise die aktive mit der unteren Ebene verknüpft wird. Folglich sind zum Anwenden von Ebenenmodi mehrere Ebenen nötig.

Im Bild unter Ebene->Maske-> Ebenenmaske kann man eine Ebenenmaske hinzufügen. Diese wird dann im Ebenendialog neben der eigentlichen Vorschau angezeigt. Die Maske kann dann bearbeitet werden. Das Wechseln zwischen Ebene und Maske kann über einen Klick in der Vorschau erreicht werden. Das jeweils aktive Element hat einen weißen Rand in der kleinen Vorschau im Ebenendialog.

9 Text

Gimp erzeugt für jedes Textfeld eine eigene Ebene. Textebenen müssen im Vergleich zu herkömmlichen Ebenen ganz andere Infos enthalten. Man kann den Text intuitiv formatieren.
Die Option Hinting sollte man aktivieren, da Gimp dann versucht den Text schöner und nicht ausgefranst, erscheinen zu lassen. Kantenglättung lässt den Text weicher erscheinen und man kann mit Einzügen, verschiedenen Zeilenabständen und Schriftarten arbeiten. Du kannst aus dem Text dann später auch einen Pfad erstellen und diesen Pfad dann weiter bearbeiten.

10 Filter

Besonders interessant finde ich die Verbesserungsfilter. Die Funktionsweise der Filter, also was da mathematisch abläuft, interessiert mich nicht wirklich und somit verwende ich hier ‘Trial and Error’.
‘Entflackern’ korrigiert unscharfe Kanten und horizontale Streifen.
‘Flecken entfernen’ hilft gegen schlecht eingescannte Vorlagen (Moire-Effekt), Staub und Kratzer.
‘Streifen entfernen’ eliminiert vertikale Streifen (ggf. durch Scannen entstanden).
‘NL’ stellt den schiefen Turm von Pisa senkrecht, wenn ich das richtig verstanden habe.
‘Schärfen’ – selbsterklärend

Das war es schon, ich hoffe es hilft dem ein oder anderen eines seiner Bilder etwas nachzubessern.


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